Pflanzliche Lebensmittel enthalten – neben den Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien, Spurenelemente und Ballaststoffen – auch sekundäre Pflanzenstoffe. Die werden gelegentlich auch als „bioaktive Pflanzenstoffe“ oder „Phytochemikalien“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um viele verschieden Stoffe, die von der Pflanze aus unterschiedlichen Gründen gebildet werden.
Die Aufgaben der sekundären Pflanzenstoffe in der Pflanze
Die Aufgaben der sekundären Pflanzenstoffe in der Pflanze sind: Abwehr gegen Fressfeinde, z. B. durch Bitterstoffe; Funktion eines „Lichtschutzfaktors“, z. B. Schutz vor einer schädlichen UV-Strahlen-Dosis; die Farbstoffe, die Blüten oder Früchte bunt färben genau so wie die Duftstoffe sollen die Insekten zum Bestäuben anlocken; an der Regelung des pflanzeneigenen Wasserhaushaltes beteiligt.
Sekundäre Pflanzenstoffe haben in der Pflanze selbst also in erster Linie eine Schutzfunktion. Die beiden entscheidenden Fragen sind jetzt:
Schützen diese Stoffe uns Menschen nun ebenfalls vor gefährlichen Umwelteinflüssen und Krankheiten, wenn wir die entsprechenden Pflanzen und Früchte essen?
Oder gehören auch wir zu den Fressfeinden der Pflanzen, die mit Hilfe der sekundären Pflanzenstoffe abgewehrt werden sollen?
Wenn immer mal wieder vor sekundären Pflanzenstoffen gewarnt wird, dann liegt das daran, dass der Betreffender die erste Frage mit „nein“ und die zweite mit „ja“ beantwortet hat.
Angesichts des überall beobachtbaren perfekten Zusammenspiels aller Beteiligten in den Ökosystemen dieser Welt wäre es mehr als unlogisch, wenn es in dieser Angelegenheit nur einen Nutzen für die Pflanzen und nicht auch einen Vorteil für den Menschen gäbe.
Die Aufgaben der sekundärer Pflanzenstoffe im Menschen
- Sie schützen vor Infektionen mit Viren und Bakterien
- Sie hemmen das Wachstum von Bakterien, Pilzen
- Sie wirken antioxidativ, indem sie freie Radikale abfangen
- Sie können den Cholesterinspiegel senke, indem sie Fette an sich binden und deren Ausscheidung fördern
- Sie regen das Immunsystem an
- Sie schützen vor schädlichen Einflüssen wie UV-Strahlen, Elektrosmog, Rauchen
- Sie fördern die Verdauung, z. B. Bitterstoffe regen das gesamte Verdauungssystem und das Immunsystem (die Peyer-Plaques im Dünndarm) an.
Die Bitterstoffe
Warum Bitterstoffe so wichtig für unseren Körper sind
Die für uns Menschen wichtigsten und bekanntesten sekundären Pflanzenstoffe sind die Bitterstoffe. Die sind in erster Linie auf die Verbesserung sämtlicher Verdauungsfunktionen spezialisiert. Da eine einwandfreie Verdauungsarbeit jedoch eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine allumfassenden Gesundheit ist, gelten Bitterstoffe in der Naturheilkunde nicht einfach „nur“ als verdauungsfördernde Stoffe, sondern als Substanzen, die direkt und ohne Umwege zu grossartiger Vitalität und Langlebigkeit führen können.
Die besondere Wirkung von Bitterstoffen
„Von der Pflanze zur Abwehr von Frassfeinden produziert, aktivieren sie beim Menschen die Produktion von Sekreten wie Galle, Magensäure oder Speichel sowie die Peristaltik. Die potenzielle Heilwirkung entfaltet sich bei Druck im Bauchraum sowie Völlegefühl. Und Bitterstoffe wirken anregend auf das vegetative Nervensystem. Heilpflanzen, die Bitterstoffe beinhalten, sind beispielsweise Schafgarbe, Salbei und Spitzwegerich.“
Prof. Dietrich Grönemeyer (Autor von „Selbst heilen mit Kräutern“) über die besondere Wirkung von Bitterstoffen.
Was können Bitterstoffe?
1.Bitterstoffe regeln die Verdauung:
Sie entfalten ihre Wirkung unmittelbar in dem Moment, wenn sie mit unserer Zunge in Kontakt kommen. Ihr bitterer Geschmack stimuliert nicht nur den Magen, sondern auch die Leber, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse, welche daraufhin mit der Sekretion lebensnotwendiger Verdauungssäfte und Verdauungsenzyme beginnen. Gallenflüssigkeit, Magensäfte und Insulin werden produziert-also Substanzen, die für die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen im Körper essentiell sind.
2. Bitterstoffe statt Säureblocker:
Bitterstoffe sorgen dafür , dass Säureblocker gar nicht erst zum Einsatz kommen müssen. Während Säureblocker (Antazida, PPI) nur Symptome bekämpfen, aber nicht heilen, helfen Bitterstoffe die körpereigenen Produktion der Verdauungssäfte zu regulieren und somit zu einer gesunden und vollständigen Verdauung führen.
3. Bitterstoffe gegen Heisshungerattacken auf Süsses:
Bitterstoffe sind in der Lage, dem Organismus einen Ausweg aus einer bestehenden Zuckersucht aufzuzeigen. Zugegeben, anfangs kostet es eine gewisse Überwindung, den Appetit auf Süsses mit Bitterstoffe zu stillen. Oft sind es übrigens gerade jene Menschen, die eine extrem grosse Abneigung gegenüber dem Geschmack von Bitterstoffe empfinden, die diese Stoffe besonders dringend benötigen. In diesem Fällen hilft es, langsam zu beginnen und sich behutsam an das neue Geschmackserlebnis heranzutasten.
In welchen Lebensmitteln sind Bitterstoffe enthalten und wie kannst du sie in deinen Alltag integrieren?
Bitterstoffe findet man besonders in Gemüse wie Rucola, Radicchio und Endivie, sowie in Früchten wie Grapefruits und Bitterorangen. Einige Bitterstoffe sind auch in Kräutern wie Enzian, Löwenzahn und Artischocken enthalten. Ein guter Erkennungsmarker dafür ist der bittere Geschmack dieser pflanzlichen Lebensmittel. Der bittere Geschmack kann zwar zu Beginn als gewöhnungsbedürftig empfunden werden, doch die Geschmackswahrnehmung kann sich das mit der Zeit verändern.
Auch Gewürze sind gute Bitterstofflieferanten. Kardamom, Kümmel, Koriandersamen und Fenchel gelten wegen ihrer Bitterstoffe als die typischen Brotgewürze, da sie frische Brote verdaulicher machen. Gewürznelken, Zimt, Ingwer und Wacholderbeeren sind ebenfalls reich an wertvollen Bitterstoffe.
Mein Tipp – probieren Sie Bio-Kräuter- und Gewürzpulver „Bitter ist das neue Süss“ von SonnenMoor (www.sonnenmoor.at).
Mit dem Bio-Kräuter-und Gewürzpulver ist es ganz einfach, wieder mehr wichtige Bitterstoffe in die tägliche Ernährung zu integrieren. Dosierung nach Geschmack. Je größer das Bitterempfinden, desto dringender braucht der Körper Bitterstoffe.